Tracing Tangueros – Argentine Tango Instrumental Musicvon Kacey Link und Kristin Wendland (aktualisiert 2022)
„Tracing“ steht für Nachzeichnen. Und dies gelingt mit
sehr feinem Strich. Auf über 300 engbedruckten Seiten entsteht ein
detailreiches, spannendes Bild davon, was das Besondere
des instrumentalen Tango Argentino ist. Die Autorinnen
haben ganze Arbeit geleistet. Davon zeugen nicht nur der intelligente Aufbau und die präzise und trotzdem locker formulierte Sprache, sondern auch das sehr umfangreiche Literaturverzeichnis und der wissenschaftliche Fußnotenapparat.
Der erste Teil des Buches stellt dann anhand gängiger
Epocheneinteilungen wie Guardia Vieja, Guardia Nueva oder
Epoqua de oro wesentliche Elemente der instrumentalen
Musik vor. Hierzu zählen die Instrumente und ihre Funktion, Rhythmik
und Metrik, Melodik und Harmonik, aber auch die für
Tangomusik so wichtige Art der Darbietung ist Thema. Der Leser erhält dabei einen profunden Einblick in für den Tango konstituierende Konstruktionsprinzipien, lernt typische rhythmische Muster kenn und wird über die Rollen der einzelnen Instrumente innerhalb des Orchesters oder Formen der Melodieführung informiert.
In ihrem Buch „Tracing Tangueros“ skizzieren die Autorinnen also zunächst die Landschaft der Tangokultur, um sich dann mit immer feinerem Stift über mehrere Ebenen bis in feinste Details vorzuarbeiten. Die Lektüre ist daher in jedem Fall für Experten ein anspruchsvoller Genuss, die einführenden Abschnitte führen aber auch diejenigen Leser, die sich bisher nicht mit der Geschichte und den Besonderheiten der Tangoorchester beschäftigt haben, überzeugend an dieses Thema heran. |
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